La Bûche de Noël

La Bûche de Noël

Man könnte meinen, es handele sich hier um einen food-blog.

Aber, wie das eben so ist, Liebe geht nunmal durch den Magen, Weihnachten ist das Fest der Liebe, und -zack- ist der Bogen geschlagen.

Während man sich in Deutschland vor und an Weihnachten vor allerlei typischen Gebäcken wie Plätzchen, Lebkuchen, Gewürzkuchen, Stollen, Vanillekipferln, Zimtsternen und Makronen kaum retten kann, ist die Auswahl in Frankreich an klassischen Backwaren nicht so groß.

Nichtsdestotrotz gibt es ihn. Den einen Nachtisch für das Weihnachtsessen. Den Kuchen, den jeder kennt und mit Weihnachten verbindet. Die Signature-Süßspeise schlechthin.



La Bûche de Noël

Inzwischen gibt es einige verschiedene Varianten dieses Kuchens, der im Grunde einer sehr schokoladigen Biskuitrolle entspricht, die optisch an einen Baumstamm erinnern soll.

Früher versammelte sich in Frankreich nämlich die Familie an Weihnachten am Kamin.
Man genoss den Abend bei Liedern und Geschichten, während im Kamin ganz langsam ein möglichst großer Holzscheit (la bûche) verbrannte.
Dieses Holzstück wurde zuvor mit Laub und Bändern verziert, vom Familienoberhaupt gesegnet und manchmal auch mit Öl, Branntwein oder Weihwasser besprenkelt. Das jüngste und das älteste Familienmitglied entzündeten das Feuer traditionell, und die Asche wurde aufbewahrt, damit sie im kommenden Jahr das Haus vor bösen Geistern, dem Teufel und Blitzen beschützt.


Ursprünglich wurde die Bûche mit einer schweren Buttercreme gefüllt, inzwischen wird der Kuchen aber vielerorts der Moderne und dem Wunsch nach mehr Leichtigkeit angepasst und Füllungen aus Mousse oder Eiscreme hergestellt.

Ich habe mich an diesem Wochenende somit an zwei verschiedenen Varianten versucht: eine Bûche mit der traditionellen Buttercreme, eine mit einer Kastaniencreme.
Auch die anderen Zutaten variieren leicht; ich denke es verhält sich wie mit vielen Rezepten. Es entstehen über Jahre und Jahrzehnte immer mehr Variationen, teils regional unterschiedlich, teils aufgrund verschiedener familiärer Vorlieben, teilweise vielleicht auch einfach aus einer Art Weiterentwicklung der Tradition heraus.

Die Buttercreme-Bûche ist ist mit eben solch einer Creme gefüllt: sie besteht aus Butter, Puderzucker, 1 Prise Salz, Orangenlikör und flüssiger Kuvertüre.
Den Bisquitboden habe ich in diesem Fall mit etwas Espressopulver angereichert. Ist er ausgekühlt, kann man noch ein wenig Orangenlikör auf den Boden tröpfeln, dann den Großteil der Creme aufstreichen und alles zur „Stamm-Form“ aufrollen.
Wer Lust hat, den Stamm mit Astresten zu verzieren, schneidet vor dem Aufrollen einen Streifen an der Längsseite des Teiges ab und rollt aus dem Streifen etwa drei kleine Schnecken.

Nun die Rolle von aussen mit dem Rest der Buttercreme bestreichen und die „Aststummel“ aufkleben.
Wer mag, kann ausserdem zuvor flüssige Kuvertüre zwischen zwei Backpapieren dünn verstreichen, aufrollen und einfrieren. Holt man nun die Rolle aus dem Tiefkühler und streicht das Werk wieder glatt, entstehen feine, längliche, leicht gebogene Schokoladenstreifen. Wenn diese Streifen nun auf die Kuchenrolle gelegt werden, sehen sie aus wie Baumrinde.

 



Tatsächlich soll der Kuchen wohl eher kalt gegessen werden: ich finde, wenn man ihn erwärmt, kommt die Schokolade und ihr Schmelz noch viel besser zur Geltung - und der Orangenlikör entwickelt sein Aroma überhaupt erst mit zunehmender Temperatur.


Für die Maronencreme-Bûche habe ich ebenfalls ein Blech Bisquitteig gebacken, dieses Mal im Anschluss besprenkelt mit weißem Rum (oder einem Rum-Sirup, wenn man die Zeit zum einkochen hat), die Füllung besteht tatsächlich nur aus Sahne und Creme de Marrons (gibt es sogar bei uns auf dem Lande im Supermarkt!).
Auch hier bietet es sich an, einen „Aststreifen“ abzuteilen, bevor der Kuchen in Form gerollt wird.
Als äussere Schicht habe ich bei dieser Variante eine Art Schokoladen-Ganache angefertigt.
Es ist also unterm Strich eine wesentlich weniger schokoladige und weniger fettreiche Bûche.

 

La Bûche de Noël

Die Zutaten?
Findest Du hier:

Für ein Blech Bisquitteig schlägst Du
4 Eier mindestens 5 Minuten lang mit
4 EL Wasser auf, und gibst währenddessen nach und nach
100g feinen Zucker hinzu.

60 g Mehl vermengst Du mit
60 g Stärkemehl und
1 Msp Backpulver
Wenn Du magst, gibst Du hier auch noch etwas Espressopulver hinzu.

Diese Mischung siebst Du nun langsam auf die Masse und hebst sie vorsichtig unter.
Bei 180° Umluft auf einem mit Backpapier belegtem Blech für 10-13 Minuten in den Ofen geben.
Wenn möglich, stelle unten in den Ofen eine Schale Wasser während des Backvorganges.

Im Anschluss den Bisquitboden auf ein großes Küchentuch stürzen, aufrollen und auskühlen lassen.


Dann wahlweise….

Für die Kastanien-Creme-Füllung
250 gr Creme de Marrons und
250 ml Schlagsahne mit dem Mixer oder der Küchenmaschine steif schlagen.
Für die Ganache:
100 g erwärmte, flüssige dunkle Schokolade und
100 g Sahne vermengen, erkalten lassen und leicht aufschlagen.
Mit ein paar EL Rum den Teig beträufeln - oder mit Sirup aus selbigem.


Für die Buttercreme vermengst Du 250g erwärmter (flüssiger) Kuvertüre mit
250 g Butter,
125 g Puderzucker und
3 EL Orangenlikör - ein bis zwei weitere EL Likör kannst Du über den erkalteten Teig tröpfeln.


Wenn Du Kuvertüre für die Borke aufrollen möchtest, reichen 100g!



Du hast Fragen dazu? Melde Dich gerne!


À bientôt!
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